Politik 06.12.11
1. SROI-Studie: Werkstätten für Menschen mit Behinderung stärken die Region
SROI Studie 2011
© xit GmbH 2011
Von jedem Euro, den die Gesellschaft in eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfMB) investiert, erhält sie 49 Cent wieder zurück. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und dem auf soziale Organisationen spezialisierten Beratungsunternehmen xit-GmbH aus Nürnberg.

Acht Werkstätten für Menschen mit Behinderung am Niederrhein und in Aachen haben in einer Studie berechnen lassen, welche gesellschaftliche und regionalökonomische Wirkung ihr Angebot entfaltet. Sie haben ihren Social Return on Investment (SROI) für das Jahr 2010 bestimmen lassen. Prof. Dr. Bernd Halfar, Sozialökonom, und seine Assistentin Dr. Britta Wagner legten die Zahlen zur Wertschöpfung vor:

Von jedem Euro, den die öffentlichen Kassen an die Werkstätten in Form von Maßnahmefinanzierungen, Kostenerstattungen oder sonstigen Zuschüssen bezahlen, fließen 49 Cent als Steuern und Sozialversicherungsbeiträge an die Gesellschaft direkt zurück. Von den 203 Millionen Euro, die die Werkstätten in der Summe erhalten, gehen 99 Millionen wieder an die öffentliche Hand.

Auch die behinderten Beschäftigen erhalten Leistungen aus den Sozialkassen: Arbeitsförderungsgeld, Ausbildungsgeld, Erstattung von Sozialversicherungsbeiträgen und Fahrtkostenerstattung summieren sich hier auf 47 Millionen Euro. Dadurch, dass sie in der Werkstatt einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen und einen Lohn erhalten, können sie 73 Prozent dieser erhaltenen Transferleistungen, also 34 Millionen Euro, wieder an die öffentlichen Kassen zurückgeben. Denn von ihrem Lohn bezahlen die Beschäftigten nicht nur Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, sie erstatten auch einen Teil der Grundsicherung und der Kosten für ihre Unterbringung in einem Wohnheim zurück. Größte Nutznießer des Systems: die Sozialversicherungen.

Die an der Studie beteiligten acht Werkstätten haben gemeinsam mit knapp 10.000 behinderten Beschäftigten eine unübersehbare Bedeutung für die öffentlichen Haushalte und die regionale Wirtschaft. Dazu kommen 2.062 Mitarbeiter für die pädagogische und fachliche Betreuung und Verwaltung. Die Werkstätten kauften im Jahr 2010 Waren und Dienstleistungen in der Region im Wert von 36,5 Millionen Euro. Da die Beschäftigten einen Teil ihrer Löhne in der Region ausgeben und die gesamte Nachfrage an anderer Stelle Arbeitsplätze sichert, entsteht ein volkswirtschaftlich üblicher Multiplikatoreffekt: An den Werkstätten hängen insgesamt knapp 5.000 reguläre Arbeitsplätze in der Region und sie sorgen für eine regionale Nachfrage von insgesamt rund 87 Millionen Euro. Dies verschafft kommunalen Haushalten im Jahr 2010 Einnahmen bzw. Einsparungen in Höhe von 14,8 Millionen Euro.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://hpz-krefeld.de/Publikationen/hpzPRMitteilungen.aspx externer Link


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