Politik 29.05.15
Botschafter der Inklusion
Menschen mit Behinderungen zeigen mit ihren persönlichen Erfahrungen im Rahmen eines Modellprojekts Wege in eine inklusive Gesellschaft auf. Initiator ist der Verband Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL). Das Projekt „InklusionsbotschafterInnen – Vernetzung von UnterzstützerInnen auf dem Weg zur Inklusion“ ist auf fünf Jahre angelegt und wird von der Aktion Mensch gefördert.

Wie ist Inklusion umsetzbar? Diese Frage stellt sich nicht erst seit der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Die Konvention bietet jedoch Anlass, sich verbindlich damit auseinanderzusetzen. Die ISL rief 2015 deshalb ein Projekt ins Leben, bei dem Menschen mit Behinderung selbst die Initiative ergreifen bzw. diese schon ergriffen haben, um die Umsetzung der UN-BRK voranzutreiben. Sie engagieren sich in eigenen Projekten für ein Miteinander in allen gesellschaftlichen Bereichen und sie bringen in ihrer Funktion als Botschafter das Thema Inklusion in die Öffentlichkeit. Ziel ist die konsequente Umsetzung der UN-BRK mit der direkten Beteiligung von Menschen mit Behinderung.

Als Inklusionsbotschafter können sich alle Menschen mit einer Behinderung bewerben, denen die Belange anderer Menschen wichtig sind, die für die Umsetzung der UN-BRK in der Öffentlichkeit werben und sich aktiv in verschiedenen Gremien und Regionen dafür einsetzen. Um Inklusionsbotschafter zu werden, muss man bereit sein, die eigenen Erfahrungen einzubringen und konkrete Projekte vorzustellen, die zur Inklusion beitragen.

Aufklären und sensibilisieren
Zur Zeit gibt es 25 Inklusionsbotschafter und Inklusionsbotschafterinnen. Ines Helke ist eine davon. Sie klärt täglich darüber auf, was Menschen mit einer Hörbehinderung und mit einer Kommunikationsbehinderung benötigen, um Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erfahren. Wichtig ist ihr, dass sie selbst entscheiden kann, welche Hilfsmittel sie nutzen möchte. Dieser Erfahrungswert ist wertvoller Input, um einander auf Augenhöhe zu begegnen. Helke engagiert sich im Deutschen Schwerhörigenbund (DSB) und als Inklusionsbotschafterin gibt sie in Workshops sowie Informationsveranstaltungen ihr Fachwissen an Eltern hörbehinderter Kinder, Kindergärten, Schulen und hörende Pädagogen und Pädagoginnen weiter.

Auf einem anderen Gebiet engagiert sich Jürgen Linnemann, Inklusionsbotschafter seit Anfang Mai 2015. Bereits vor seiner Bewerbung für das Projekt war Linnemann auf vielen Gebieten aktiv und interessiert. Im Wertkreis Gürersloh, einer Werkstatt für behinderte Menschen, engagiert er sich beispielsweise seit Jahren im Werkstattrat und ist seit 1997 Vorsitzender des Gesamtwerkstattrats. Als Inklusionsbotschafter fordert er die Schaffung eines Kreisbehindertenbeirates im Kreis Gütersloh und setzt sich dafür ein, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Fußball spielen oder andere Sportarten ausüben können.

Unterstützt werden die Botschafter mit 20 Stipendien in Höhe von 100 Euro pro Monat sowie Schulungen zur Umsetzung der UN-BRK. Die nächste Bewerbungsphase beginnt Mitte 2016. Mehr Informationen zu den Bewerbungsbedingungen und -formalitäten erhalten Sie vom ISL externer Link.


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