Politik 21.02.17
BAG WfbM zur RTL-Sendung „Team Wallraff“
Am 20. Februar 2017 berichtete die RTL-Sendung „Team Wallraff“ über den Umgang von Mitarbeitern mit Menschen mit Behinderungen in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Eine Reporterin aus dem „Team Wallraff“ hatte sich in verschiedenen Werkstätten und Wohneinrichtungen als Praktikantin ausgegeben, um verdeckt Filmaufnahmen zu erstellen.

In der Sendung wurden Szenen gezeigt, die dokumentieren, dass Betreuungspersonal unsachgemäß oder in einigen Fällen sogar menschenverachtend mit den ihnen anvertrauten Menschen mit Behinderungen umgegangen ist. Das beobachtete Verhalten hat uns in höchstem Maße entsetzt. Die BAG WfbM verurteilt aufs Schärfste das in diesem Beitrag gezeigte Fehlverhalten. Ein solcher Umgang mit Menschen mit Behinderungen ist nicht akzeptabel und entspricht nicht unserem Verständnis davon, wie für diese Menschen Teilhabe und Unterstützung zu gestalten ist.

Im Auftrag der 100%igen RTL-Tochter InfoNetwok war die Journalistin Caro Lobig zwischen Herbst 2015 und Herbst 2016 verdeckt in drei Einrichtungen der Behindertenhilfe vor Ort. Diese wurden im Januar 2017 von InfoNetwork über die Vorfälle informiert und aufgefordert, dazu Stellung zu beziehen. Leider erfolgte die Information über die Vorfälle teilweise über ein Jahr nachdem sie sich ereignet hatten. Deshalb können in den Einrichtungen erst jetzt entsprechende Konsequenzen eingeleitet werden.

Die in der Reportage gezeigten Einrichtungen haben ihre Aufsichtsbehörden eingeschaltet und die Übergriffe angezeigt, um das Fehlverhalten aufzuklären und abzustellen. Den Mitarbeitern, die das gezeigte Fehlverhalten an den Tag gelegt haben, drohen nun arbeitsrechtliche Konsequenzen. Die BAG WfbM unterstützt dieses Vorgehen, denn das in der Sendung gezeigte Verhalten kann und darf nicht toleriert werden. Deswegen fordern wir die betroffenen Einrichtungen auf, alles zu tun, um diese Vorwürfe umfassend und schnell aufzuklären. Um dies zu unterstützen sollten RTL und InfoNetwork genaue Angaben zu den einzelnen Vorwürfen machen und mögliche Zeugen benennen.

Wir sind grundsätzlich davon überzeugt, dass in den Werkstätten in Deutschland gute und wertvolle Arbeit für und mit behinderten Menschen geleistet wird. Mehr als 300.000 Menschen erhalten in Werkstätten eine Chance auf Teilhabe am Arbeitsleben, die sie auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht haben. Grundlage für die Arbeit der Werkstätten ist ein respekt- und würdevoller Umgang mit den Menschen mit Behinderung. „Wir sind dazu aufgerufen, künftig noch genauer und intensiver unseren Mitarbeitern diese Werte zu vermitteln und daran zu arbeiten, dass Übergriffe jeglicher Art in Zukunft nicht mehr vorkommen“, so Martin Berg, Vorsitzender der BAG WfbM.


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