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Im europäischen Vergleich: „Durchlässigkeit von Beschäftigungsformen“
Delegierte aus acht europäischen Ländern trafen sich am 5.Mai in Brüssel beim Europäischen Verband der Leistungserbringer für Menschen mit Beeinträchtigungen (EASPD), um sich mit Vertretern der Europäischen Kommission über innerberufliche Mobilität auszutauschen. Vertreten waren die Länder Griechenland, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Österreich, Belgien sowie Deutschland durch die Delegierten der BAG WfbM: Axel Willenberg (Vorstand), Stephan Hirsch (Geschäftsführer), Nina Juretzka (Referentin Recht), Jörg Heyer (Referent Publikationen), Claudia Fischer (Referentin Öffentlichkeitsarbeit), und Thomas Umsonst (Referent Europa).

Schwerpunkt des Seminares und der Referentenbeiträge war die inhaltliche Auseinandersetzung mit der „innerberuflichen Mobilität“. Sie ist Thema in den verschiedenen europäischen Strategien:
1) in der Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte behinderter Menschen,
2) im Aktionsplan des Europarates zur Integration behinderter Menschen 2006 – 2015 und
3) in der Europäischen Strategie für Menschen mit Behinderung 2010 – 2020.

Fokussiert auf diesen Schwerpunkt arbeiteten die Delegierten die Diversität der unterschiedlichen Systeme der europäischen Eingliederungshilfe heraus, tauschten Best-Practice-Beispiele aus und gaben ihren Input und Forderungen an die EU-Kommissare weiter.

Schätzungsweise drei Millionen Menschen in Europa arbeiten in ganz verschiedenen unterstützten Beschäftigungsverhältnissen. Die Inhalte und Kennzahlen, die sich unter dem Begriff „beschützende Werkstätten“ europaweit finden, sind nicht vergleichbar. Das machten die Projektergebnisse des IGOS-Projektes deutlich, die BAG-WfbM-Referent Thomas Umsonst präsentierte.

Zum Thema „Job-Durchlässigkeit“ stellte Sabrina Ferreina (EASPD) eine internationale Vergleichsstudie vor. Im Fokus standen Daten zu den Übergangszahlen aus Werkstätten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt sowie die Chancen und Risiken, die jeweils mit den Übergängen verbunden sind.

Ein Mitarbeiter der EU-Kommission, Daniel Schmidt vom Referat für die Rechte behinderter Menschen, appellierte an die anwesenden Delegierten, ihr Knowhow und Engagement einzubringen. Die Europäische Kommission habe Instrumente, um politische Strategien zur Förderung behinderter Menschen in den Mitgliedsstaaten zu unterstützen. Ein zentrales Zukunftsthema ist für ihn die Entwicklung der Qualität von Arbeit – und zwar für alle. Sein Kollege Egbert Holthuis machte die Verbindung und die Gemeinsamkeiten von Armut und Behinderung deutlich und die Strategie, die die europäische Arbeitsmarktpolitik zur Problemlösung entwickelt.

Die Unterschiede zwischen den Nationen müssten in einer Studie plakativ herausgearbeitet und beschrieben werden, wünschte sich EASPD-Generalsekretär Luk Zelderloo abschließend. Es brauche mehr valide Daten um die Effektivität der verschiedenen Eingliederungssysteme zu beurteilen und voranzutreiben. Die Beiträge der Konferenz werden in einem ausführlichen Report zusammengefasst und veröffentlicht.


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