Politik 03.12.07
3. Dezember – Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen
Seit 1992 ist der 3. Dezember der Tag der Menschen mit Behinderungen. Damals rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) diesen internationalen Tag aus, an dem behinderte Menschen selbst ihre Probleme darlegen und besonderes Gehör finden. An diesem Tag sollen die Regierungen in den EU-Ländern nachweisen, inwieweit sie behinderten Menschen die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft erleichtert haben. 1992 hatten mehr als 100 Organisationen behinderter Menschen diesen Tag proklamiert.

An diesem Tag sollen Politik und Gesellschaft aber nicht nur bestätigen, welche Fortschritte mit sozialpolitischen Maßnahmen zur Gleichstellung behinderter Menschen gemacht wurden. Denn mit solchen Maßnahmen wird nach Meinung vieler Betroffener nur Selbstverständliches erfüllt. Es geht um mehr:

- Wie selbstverständlich ist es geworden, immer und in jedem Fall auch die Menschen im Blickfeld zu haben, die wir heute noch als behindert bezeichnen?

- Wie selbstverständlich ist es für uns alle geworden, daß „niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt“ werden darf?

- Wie selbstverständlich ist es geworden, die Wünsche und Forderungen der Menschen, die immer noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, nicht nur zu hören, sondern darauf einzugehen?

Auch die bundesdeutsche Politik muß ihren Beitrag leisten. So ist es zum Beispiel Aufgabe der deutschen Institutionen, die UN-Konvention für die Rechte behinderter Menschen durchzusetzen. Beim Umbau des Sozialstaats müssen die Rechte und Entfaltungsmöglichkeiten aller Menschen angemessen berücksichtigt werden. Bei der Entwicklung neuer Leistungsmodelle wie dem Persönlichen Budget muß darauf geachtet werden, daß die Betroffenen keine Minderung ihres Sozial- bzw. Rechtsstatus erfahren.

Allenthalben wird der Paradigmenwechsel beschworen. Diesen Richtungswechsel auch in den Köpfen der Menschen umzusetzen, ist eine der Hauptaufgaben, die Politik, Verbände und Einrichtungen in den nächsten Jahren bewältigen müssen.

2007 begehen wir am 3. Dezember den Tag der Menschen, die unsere Unterstützung und Förderung brauchen. Nicht nur an diesem Tag ist das nötig. Der gesetzlich gewollte Nachteilsausgleich darf auch in wirtschaftlich spannenden Zeiten nie in Frage gezogen oder auch nur auf den Prüfstand gestellt werden.

Nehmen wir diesen Tag zum Anlaß, von diesen besonderen Menschen zu lernen: von ihrer Einzigartigkeit, von ihrem Charme, von ihrer Liebenswertigkeit, von ihrer Kunst, das Leben zu meistern.


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