Die finanzielle Wertschöpfung, der Social Return on Investment, lässt sich berechnen, in dem die Investitionen in Bezug zu den sozialen Wirkungen und wirtschaftlichen Effekten gesetzt werden.
SROI 1: Werkstattleistungen kosten weniger als die Hälfte
Werkstattunternehmen führen Steuern, Sozialversicherungsbeiträge und Solidaritätsbeiträge ab, die an die öffentliche Hand zurückfließen. Zieht man diese von den Investitionen der öffentlichen Hand ab, kosten soziale Dienstleistungen unterm Strich weniger als es zunächst scheint. Ein Ergebnis der Studie ist:
- Von 100 Euro, die die öffentlichen Haushalte für die Werkstätten ausgeben, nehmen sie 51 Euro über Sozialabgaben direkt wieder ein.
- Von 100 Euro Transferleistungen, die die Werkstattbeschäftigten erhalten, zahlen sie im Schnitt 69 Euro an die öffentlichen Kassen zurück.
Werkstätten und ihre Beschäftigten kaufen Waren und beziehen Dienstleistungen. So schaffen sie direkte Nachfrage in der Region.
- Hochgerechnet erzeugen Werkstätten bundesweit eine direkte Nachfrage von rund 2,7 Milliarden Euro.
Das Werkstättennetz schafft Arbeitsplätze in den Regionen. 300.000 Menschen mit Behinderung und 70.000 Fachangestellte sind direkt bei Werkstattunternehmen beschäftigt.
- Werkstätten generieren Einkommen in Höhe von 3 Milliarden Euro.
- Durch die wirtschaftliche Tätigkeit von Werkstätten entsteht eine induzierte Nachfrage in Höhe von 6 Milliarden Euro.
- Daran hängen Arbeitsplätze in Höhe von rund 7 Milliarden Euro (Bruttolöhne).
- Für die öffentliche Hand bedeutet dies Einnahmen in Höhe von knapp 6 Milliarden Euro.
SROI 3: Rechtsanspruch auf Teilhabe am Arbeitsleben kommt Gesellschaft günstiger
Die Studie berechnet auch, welche Kosten entstehen würden, wenn es das Werkstattangebot nicht gäbe (SROI 3). Zum Vergleich:
- Ein Werkstattplatz kostet die öffentliche Hand nach Abzug der erhaltenen Einnahmen aus Steuern und Beiträgen im Schnitt 9.980 Euro pro Jahr.
- Würden die Beschäftigten zu Hause bleiben und auf Teilhabe am Arbeitsleben verzichten, entstehen Betreuungskosten von durchschnittlich 10.390 Euro pro Person.
- Wenn die Betreuung und Unterstützungsleistungen von den Familien erbracht werden, können diese nicht oder nur eingeschränkt erwerbstätig sein. Dadurch entfallen Steuern und Beiträge aus Bruttolöhnen von rund 2 Milliarden Euro.
Die Teilhabeangebote der Werkstätten für behinderte Menschen sind in mehrfacher Hinsicht wertschöpfend. Sie verbinden Sozialleistungen und wirtschaftliche Produktivität zu einem Kreislauf. Werkstätten befähigen Menschen mit Behinderung, aktiver Teil der Gemeinschaft zu sein. Die dafür notwendigen Sozialinvestitionen müssen in Relation zu ihren Wirkungen und Rückflüssen betrachtet werden.
- 51 Prozent der investierten Mittel fließen direkt an die öffentliche Hand zurück.
- Insgesamt verschaffen Werkstätten der öffentlichen Hand Einnahmen und Einsparungen in Höhe von 2,9 Milliarden Euro im Vergleich zu Investitionen in Höhe von 5,6 Milliarden Euro (Hochrechnung).
- Werkstätten schaffen Arbeitsplätze und kurbeln direkt und indirekt über hervorgerufene Nachfrage die Wirtschaft an.
- Die Teilhabeangebote von Werkstätten verbessern die Lebensqualität von behinderten Menschen, die Unterstützung im Arbeitsleben brauchen und sie fördern die Wohlfahrt der gesamten Gesellschaft.