Werkstatt und Gesellschaft 14.04.09
In der Bundesrepublik Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zum Jahresende 2007 insgesamt 6,9 Millionen Menschen mit Behinderungen registriert. Das waren rund 153.000 oder 2,3 Prozent mehr als am Jahresende 2005. Bezogen auf die gesamte Bevölkerung war in Deutschland jeder zwölfte Einwohner (8,4 Prozent) schwerbehindert. Knapp über die Hälfte (52 Prozent) waren Männer. Als schwerbehindert gelten Personen, denen von den Versorgungsämtern ein Grad der Behinderung von 50 und mehr zuerkannt wurde.

Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: So war ein gutes Viertel (28 Prozent) der schwerbehinderten Menschen 75 Jahre und älter; knapp die Hälfte (46 Prozent) gehörte der Altersgruppe zwischen 55 und 75 Jahren an. 2 Prozent der schwerbehinderten Menschen waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Überwiegend (82 Prozent) wurde die Behinderung durch eine Krankheit verursacht; 4 Prozent der Behinderungen waren angeboren oder traten im ersten Lebensjahr auf, 2 Prozent waren auf einen Unfall oder eine Berufskrankheit zurückzuführen.

Am häufigsten litten schwerbehinderte Menschen unter körperlichen Behinderungen (64 Prozent): Bei einem Viertel - 25 Prozent - der Personen waren die inneren Organe beziehungsweise Organsysteme betroffen. Bei 14 Prozent waren Arme und Beine in ihrer Funktion eingeschränkt, bei weiteren 13 Prozent Wirbelsäule und Rumpf. In 5 Prozent der Fälle lag Blindheit oder Sehbehinderung vor. 4 Prozent litten unter Schwerhörigkeit, Gleichgewichts- oder Sprachstörungen. Geistig oder seelisch behindert waren 10 Prozent, zerebrale Störungen sind laut Statistik 9 Prozent. Bei den übrigen Personen (17 Prozent) war die Art der schwersten Behinderung nicht ausgewiesen.

Im Jahr 2005 waren 5,7 Prozent der Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst und 3,7 Prozent bei privaten Arbeitgebern mit schwerbehinderten Arbeitnehmern besetzt. Arbeitslos waren Ende 2007 156.199 Menschen. Diese Zahl belief sich im Juli 2008 noch auf 155.109 Arbeitslose. Die gesetzliche Pflichtquote blieb bei 5 Prozent.

Seit Mitte der 1990er Jahre stieg die Arbeitslosenzahl innerhalb der Gesamtbevölkerung kontinuierlich an. Die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen entwickelt sich auch weiterhin sehr viel ungünstiger als die der Arbeitnehmer ohne Behinderung. Sie scheinen abgekoppelt von der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung. Auch die Dauer der Arbeitslosigkeit ist unter den schwerbehinderten Arbeitslosen wesentlich länger als bei Arbeitslosen ohne gesundheitliche oder behinderungsbedingte Einschränkungen, sie ist fast doppelt so lang. Schwerbehinderte Arbeitslose beenden die Arbeitslosigkeit relativ selten durch die Aufnahme einer Beschäftigung. Und rund 20 Prozent scheiden - größtenteils altersbedingt - aus dem Erwerbsleben aus, das sind bei allen Arbeitslosen nur 4 Prozent.


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