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Stimme für Menschen mit Behinderungen
Keyvan Dahesch, Journalist und früherer Pressesprecher des Hessischen Landesversorgungsamtes, hat heute in Darmstadt die Ehrenplakette in Gold des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen erhalten. Der LWV will damit vor allem die fast 30 Jahre andauernde Mitarbeit Daheschs im Beratenden Ausschuß beim Integrationsamt würdigen, dem er als Arbeitnehmervertreter und zeitweise als dessen Vorsitzender angehörte. Doch nicht nur die wertvolle und schwer ersetzbare Mitarbeit Daheschs im Beratenden Ausschuß gelte es auszuzeichnen, so LWV-Landesdirektor Lutz Bauer in seiner Laudatio, sondern sein berufliches und ehrenamtliches Engagement insgesamt verdiene es, gewürdigt zu werden. Der Einsatz Daheschs habe viel für die Lebensbedingungen von behinderten Menschen bewirkt: „Sein unermüdliches Eintreten für die Belange von Menschen mit Behinderungen hat zur Aufnahme des Benachteiligungsverbotes ins Grundgesetz beigetragen“, sagte der LWV-Chef.

Daß Gesagtes oder Geschriebenes mit dem eigenen Tun übereinstimme, sei eine der hervorstechenden Eigenschaften von Dahesch. So sei aus den beharrlich vorgetragenen Forderungen nach einer wirkungsvolleren Integration von Menschen mit Behinderungen die Lebenswirklichkeit eines in allen Lebensbereichen aktiven und anerkannten Mitmenschen erwachsen. Durch Daheschs Tätigkeit beim Landesversorgungsamt Hessen habe es 1976 nahe gelegen, ihn auf Vorschlag der Gewerkschaften in den neu geschaffenen „Beratenden Ausschuß bei der Hauptfürsorgestelle des LWV Hessen“ zu berufen. Daß die Hauptfürsorgestelle und später das Integrationsamt beim LWV zur beruflichen Eingliederung behinderter Menschen spürbare Akzente setzen konnte, sei nicht zuletzt den Mitgliedern des Ausschusses und dort allen voran dem „Mann der ersten Stunde“ und alternierenden Vorsitzenden Keyvan Dahesch, zu verdanken, der in vielen Sitzungen seine Stimme erhob, um engagiert und kritisch, aber stets konstruktiv Stellung zu beziehen. „Über fast 30 Jahre haben Sie die Arbeit des Ausschusses nachhaltig geprägt“, lobte Bauer.

Schon zu Berufszeiten, stärker noch aber seit seiner Pensionierung, habe sich Dahesch nun dem Journalismus verschrieben, und so jüngst in zahlreichen Artikeln zum „Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen“ Position bezogen „und dies durchaus kritisch“. Trotzdem oder vermutlich wohl gerade deswegen habe man ihn zur Abschlußveranstaltung der EU-Kommission im Dezember nach Rom eingeladen. Der LWV-Chef sieht dies als einen Beleg dafür, daß sich das politische Klima und die Offenheit gegenüber den Bedürfnissen behinderter Menschen doch zum Positiven gewandelt habe: „Die einstige Forderung der Behindertenbewegung: ‚Nicht über uns, sondern mit uns’ hat sich zum Leitspruch des vergangenen Jahres entwickelt. Dazu hat das engagierte und überzeugende Wirken von Keyvan Dahesch ganz ohne Zweifel beigetragen.“

Zur Person

  • geboren am 26.12.1941 in Teheran
  • bis 1958 Schulbesuch im Iran
  • 1958 – 1960 Schulbesuch Blindenschule „Nikolauspflege“ in Stuttgart
  • 1960 – 1961 Ausbildung zum staatlich geprüften Masseur und medizinischen Bademeister in Frankfurt am Main
  • 1961 – 1972 Praktika und Berufstätigkeit als Masseur und medizinischer Bademeister in verschiedenen Kliniken und Praxen
  • 1971 – 1972 Studium an der Akademie der Arbeit in der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 1972 – 2002 Ausbildung und Berufstätigkeit beim Landesversorgungsamt Hessen, lange Jahre als Pressesprecher der Behörde
  • zahlreiche Ehrenämter, darunter
    • seit 1976 ehrenamtlicher Richter beim Sozialgericht in Frankfurt am Main
    • 1982 bis 1992 Jurymitglied beim Bundesentscheid im Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Frankfurt
    • seit 1992 Sozialbeiratsmitglied des Hessischen Rundfunks
    • Mitglied der zehnten Bundesversammlung am 23. Mai 1994 zur Wahl des Bundespräsidenten auf Vorschlag zahlreicher Behindertenorganisationen
  • Für sein ehrenamtliches Engagement und seine journalistische Tätigkeit erhielt Keyvan Dahesch zahlreiche Auszeichnungen, darunter
    • 1983 Ehrenbrief des Landes Hessen
    • 1986 Goldene Ehrennadel des VdK Deutschland
    • 1986 und 1990 Medienpreis der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege
    • 1988 Ehrenplakette der Stadt Frankfurt
    • 1996 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
    • 1997 Goldene Ehrenmedaille des Blindenbundes in Hessen


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