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Mit unbürokratischen Lösungen Barrieren überwinden
Die Arbeit der Kulturvermittler ist ein wertvoller Baustein im täglichen Miteinander in der Werkstatt.
© Gemeinnützige Werkstätten und Wohnstätten GmbH Sindelfingen
Werkstätten sind flexibel, wenn es darum geht, sich auf Menschen einzulassen. Das ist eine zentrale Voraussetzung, um eine gute Werkstattleistung anbieten zu können. Dass Werkstätten auch in ungewöhnlichen Fällen einspringen und dabei gute Lösungen finden, beweist die Gemeinnützige Werkstätten und Wohnstätten GmbH Sindelfingen (GWW).

Einem jungen Mann mit einer geistigen Behinderung aus einer Flüchtlingsunterkunft beispielsweise konnte dank der schnellen Reaktion der GWW unbürokratisch geholfen. Trotz Sprachbarriere und ungeklärtem Aufenthaltsberechtigung konnte dieser binnen einer Woche nach Besichtigung der Werkstatt dort ein Praktikum beginnen. Über einen Mitbewohner aus der Unterkunft wurde der Unterstützungsbedarf des Mannes erfragt und bei der Werkstattbesichtigung zeigte dieser großes Interesse an den dort gezeigten Tätigkeiten.

Obwohl geflüchtete Menschen rechtlich gesehen erst einmal keinen Anspruch auf Eingliederungsmaßnahmen haben, bevor die Aufenthaltsberechtigung geklärt ist, wurde dem Mann mit der geistigen Behinderung über das Praktikum hinaus der Werkstattbesuch ermöglicht. Denn die GWW war von Anfang an mit dem Landratsamt in Kontakt und das Landratsamt erklärte sich zur Finanzierung des Werkstattbesuchs bereit.

Kulturvermittler sensibilisieren

Mit dem Thema Menschen mit Behinderung mit Migrationshintergrund beschäftigen sich die Fachkräfte der GWW jedoch nicht erst seit Kurzem. Sie haben bereits 2010 begonnen, sich Gedanken darüber zu machen, wie der Kontakt zu Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen und Sprachkenntnissen sowie mit deren Angehörigen erfolgen kann. Um die möglichen Ängste der Personen abzubauen und auch den Bedenken und Unsicherheiten innerhalb der GWW zu begegnen, entstand die Idee, Kulturvermittler auszubilden. Diese machen auf interkulturelle Unterschiede aufmerksam und fördern im Rahmen des Werkstattleitbildes gegenseitiges Verständnis.

Das tun sie beispielsweise, indem sie regelmäßige Kulturzirkel sowie diverse Veranstaltungen zum Thema Kulturvielfalt organisieren, das Leitbild in verschiedene Sprachen übersetzen lassen oder kulturelle Handbücher herausbringen. Durch Begegnungen helfen sie, die Kultursensibilität zu fördern und Barrieren abzubauen.


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