Diesen Artikel an Freunde versenden
Email des Empfängers:
Email des Senders:
Name des Senders:

Frauen-Fußball gewinnt weiter an Bedeutung: Turnier der Werkstatt-Teams in Köln
Vor dem Finale des DFB-Pokals der Frauen in Köln am gestrigen Donnerstag haben die BAG WfbM, die DFB-Stiftung Sepp Herberger und der Fußball-Verband Mittelrhein ein Frauen-Turnier für Werkstätten für behinderte Menschen ausgerichtet. Als Siegerinnen gingen die Spielerinnen der DJK Franz Sales Haus aus Essen vom Platz.

© Sven Winterschladen
Seit vielen Jahren gewinnt der Frauenfußball in Deutschland an Popularität. Das gilt auch und insbesondere für Werkstätten für behinderte Menschen. Viele Werkstätten bieten ihren fußballbegeisterten Beschäftigten Training und Spiele in gemischten Teams. Noch nicht so häufig gelingt es jedoch, so viele Frauen für den Werkstatt-Fußball zu begeistern, dass eigenständige Gruppen aufgestellt werden können. Die begrenzenten Trainingsmöglichkeiten durch die Corona-Pandemie haben noch zusätzlich dazu beigetragen, dass einige Frauen den Ball nun wieder ruhen lassen.

Umso erfreulicher ist es, dass für ein Frauen-Turnier der Werkstätten für behinderte Menschen im Vorfeld des DFB-Pokalfinales der Frauen am 18. Mai drei eigenständige Teams gewonnen werden konnten. Neben der DJK Franz Sales Haus nahmen die Wewole Stiftung aus Herne und die Werkstatt für behinderte Menschen Landwehrstraße aus Vechta teil. Alle Mannschaften trafen zweimal aufeinander und spielten so untereinander den Titel aus.

Am Ende gewann die DJK Franz Sales Haus das Turnier. Aber noch entscheidender war, dass die Teilnehmerinnen einen tollen Tag erlebten und nach ihrem eigenen Turnier auch noch gemeinsam mit 44.808 Fans im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion das Endspiel des DFB-Pokalfinales verfolgen konnten.

„Dabei sein ist alles“
Die Torhüterin des Frauen-Teams aus Vechta schilderte ihre Eindrücke vom Turnier so: „Wir alle haben uns schon wochenlang auf diesen Tag gefreut. Es war klasse, hier dabei sein zu dürfen. Und es hat einfach total viel Spaß gemacht. Außerdem war es toll, die Spielerinnen aus den anderen Einrichtungen kennenlernen zu können. Leider haben wir das Turnier nicht gewonnen. Aber das ist jetzt auch egal. Es war trotzdem echt cool. Vielleicht können wir ja im nächsten Jahr wieder mitspielen. Das wäre super.“

Die Trainerin des Teams aus Niedersachsen betonte: „Unser Motto war heute: Dabei sein ist alles. Wir sind einfach nur froh, dass es solche Veranstaltungen wieder gibt, weil die Pandemie vor allem den Handicap-Fußball weit zurückgeworfen hat. Endlich geht es wieder los. Das ist total wichtig für unsere Spielerinnen. Man kann kaum mit Worten beschreiben, wie aufgeregt alle schon weit im Vorfeld dieses Tages waren. Bei uns in der Werkstatt gab es kaum noch ein anderes Thema. Das zeigt die Bedeutung, die der Fußball haben kann.“

Das Frauen-Turnier der Werkstätten rund um das DFB-Pokalfinale der Frauen in Köln hatte 2019 seine Premiere gefeiert. Während der Corona-Pandemie konnte es zeitweise nicht ausgetragen werden, weil auf das gesamte Rahmenprogramm verzichtet werden musste. Alle Beteiligten waren sich einig, dass es gut ist, dass auch solche Events wieder organisiert werden.

Zahlreiche Frauen in den Werkstätten sind fußballbegeistert
„Die Rückmeldungen der teilnehmenden Mannschaften zeigen uns, dass zahlreiche Frauen in den Werkstätten für behinderte Menschen fußballbegeistert sind“, meint Nico Kempf, stellvertretender Geschäftsführer der DFB-Stiftung Sepp Herberger. „Wir wünschen uns, dass die teilnehmenden Spielerinnen auch in einem Fußballklub in ihrer Nähe ihrem Sport nachgehen können. Es gibt kaum einen besseren Weg, als die Menschen mit Behinderung über die Gemeinschaft eines Vereins in die Gesellschaft zu integrieren."


<< Zurück Seite drucken Diesen Artikel per Email versenden