Panorama 29.11.23
54. Delegiertenversammlung der BAG WfbM in Potsdam
BAG WfbM/Jens Jeske
© BAG WfbM/Jens Jeske
Am 23. und 24. November 2023 trafen sich die Mitglieder der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) zur jährlichen Delegiertenversammlung in Potsdam. Rund 90 Vertreter*innen aus Werkstätten aus 16 Bundesländern, von Landesarbeitsgemeinschaften, von Spitzen- und Fachverbänden sowie von Werkstatträte Deutschland e.V. kamen bei der Delegiertenversammlung zusammen.

Rückblick auf das Jahr 2023
Zentrale Themen der Jahresversammlung waren der im September dieses Jahres erschienene Abschlussbericht zur „Studie zu einem transparenten, nachhaltigen und zukunftsfähigen Entgeltsystem für Menschen mit Behinderungen in Werkstätten für behinderte Menschen und deren Perspektiven auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“, sowie der Reformprozess des Werkstättensystems. Martin Berg, Vorstandsvorsitzender der BAG WfbM bekräftigt auch weiterhin die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung der Werkstattleistung: „Im Dialogprozess mit relevanten Akteuren wird die BAG WfbM nicht müde, immer wieder ihre Positionen darzulegen. Eine Verbesserung der Einkommenssituation der Werkstattbeschäftigten ist längst überfällig.“

Präsentiert wurden neben weiteren Themen unterschiedliche Projekte der BAG WfbM, darunter das Projekt „Gute Bildungspraxis: Handlungsempfehlungen zur methodischen Gestaltung Beruflicher Bildung in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) – Ein anwendungsorientiertes Forschungsprojekt“ (GuBiP), welches noch bis Ende Februar 2024 läuft, sowie das geplante Projekt „Gemeinsam Perspektiven schaffen (GPS): Ein Projekt zur Teilhabe von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf an Beruflicher Bildung und Arbeit“. Dieses soll im April 2024 starten.

Darüber hinaus gab es einen aktuellen Stand zum Projekt „KI-Kompass Inklusiv“. Ziel des Projektes ist der Aufbau eines Kompetenzzentrums für KI-gestützte Assistenztechnologien und Inklusion in der Arbeitswelt.

Zahlreiche Themen im Jahr 2024
Die zentrale Aufgabe der BAG WfbM wird - vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Werkstattsystems - die Positionierung zur Werkstattleistung der Zukunft sein. Die BAG WfbM befindet sich in einem engen Austausch mit politischen Vertreter*innen und beteiligten Verbänden und bringt sich mit ihrer Expertise in den Reformprozess ein.

Neben der Ausgestaltung des neuen Veranstaltungskonzeptes Fachkongress mit Fachmesse zählen auch die Vorbereitungen für den Werkstätten:Tag 2024, der unter dem Motto „Segel setzen für eine inklusive Arbeitswelt – Werkstätten sind an Bord“ in Lübeck stattfinden wird, zu den Arbeitsschwerpunkten der BAG WfbM.

Aktuelles zur Reform der Werkstätten
BAG WfbM/Jens Jeske
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Der zweite Tag der Delegiertenversammlung wurde erneut bestimmt durch die Diskussion um die Reform der Werkstätten. Susanne Strehle, Leitung der Unterabteilung Va Inklusion, Rehabilitation / Teilhabe, Digitale Transformation, BMAS, stellte der Delegiertenversammlung dabei den aktuellen Stand aus Sicht des BMAS vor. Klares Ziel sei es, noch in dieser Legislaturperiode in das Gesetzgebungsverfahren zu gehen, wobei das Thema Entgelt der Werkstattbeschäftigten eine hohe Wichtigkeit hat, betonte Strehle. Die Prämisse für die Einleitung eines Gesetzgebungsverfahrens sei allerdings ein vorhandener Konsens unter den beteiligten Akteuren auf Bundes- und Landesebene, sowie Klarheit über die Haushaltssituation des Bundes, so Strehle.

Johannes Chudziak, Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe und der Eingliederungshilfe (BAGüS) bekräftigte in seinem Vortrag das Ziel der BAGüS, Menschen mit Behinderungen in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu inkludieren bzw. sie in Richtung Arbeitsmarkt zu fördern. In der BAGüS besteht noch Uneinigkeit in Bezug auf ein geeignetes Entgeltmodell in den Werkstätten. Eine klare Forderung hingegen ist die Weiterentwicklung des Budgets für Arbeit mit Beitragszahlungen in die Arbeitslosenversicherung. Allerdings dürfe die derzeitige rentenrechtliche Regelung der Werkstattbeschäftigten nicht einfach auf den Arbeitsmarkt mitgegeben werden, so Chudziak.
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Zum Abschluss der 54. Delegiertenversammlung der BAG WfbM bestärkte Martin Berg die Delegierten darin, sich weiterhin negativen Entwicklungen in der Gesellschaft entgegenzustellen, für die Nachteilsausgleiche von Menschen mit Behinderungen einzutreten und einen gesellschaftlichen Beitrag für mehr Inklusion und Teilhabe zu leisten.

Ein ausführlicher Bericht zur 54. Delegiertenversammlung folgt in Kürze im Verbandsmagazin Werkstatt:Dialog


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